Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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- "Russische Freunde" von Matti Rönkä

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Vom Guten zum Bösen ist es nur ein Schritt

Mit Russische Freunde liegt nun der dritte Band mit Viktor Kärppä in Deutsch vor. Im Vergleich zu den vorausgegangenen  Büchern ist Viktor ein wenig älter geworden und ein wenig mehr an die finnische Gesellschaft angepasst. Nach und nach hat er seine Geschäfte ständig näher an die Legalität geführt. Hat die alten Zeiten hinter sich gelassen. Viktor Kärppä hat seine Geschäfte nicht nur in legale sondern auch in profitable Bereiche verlagert und lässt die Schatten seiner kriminellen Vergangenheit hinter sich. Das Baugeschäft läuft gut, ein Berater für das Exportgeschäft wird gebraucht, der Handel mit dem Osten blüht. Der Rote Armee trainierte Inkeri-Finne kommt nun bald in das mittlere Lebensalter, ist jetzt fast ein gesetzestreuer finnischer Arbeitgeber. Er ist dabei, sich ein Haus mit seiner Partnerin Marja einzurichten. Doch er wird nicht sich selbst überlassen. Denn alles ändert sich, als zwei russische Anzugsträger in Kärppäs Büro erscheinen und seine Geschäfte, sein Business, für sich reklamieren. Kärppä denkt, er kann sich irgendwie aus dieser Situation herauswinden, seinen Kopf aus der Schlinge ziehen aber der unbekannte Feind verhandelt nicht. Niemand kann seiner Vergangenheit entkommen. Viktors und Marjas Haus wird niedergebrannt. Sein Versuch, ein normaler Eigenheimbewohner zu werden, wird mit dem Löschwasser in die Asche gespült. Er hatte sich bemüht, der Ehrbarste unter den Ehrbaren zu sein. Kärppä weiß nun, dass er nach Russland reisen muss, um die Identität seines Erzfeindes herauszufinden. Es beginnt ein Roadmovie, das uns über die finnisch-russischen Grenze bringt und in Viktors Vergangenheit. Es geht nicht um das Verbrechen an sich, um eine Straftat, es geht um das Überleben in einer Welt, die immer komplexer und schwieriger wird. Das Leben ist nicht einfach und die Moral nicht immer eindeutig.

  Matti Rönkä bei schwedenkrimi.de
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Viktor hat es nicht nur mit diesem unsichtbaren Gegner in Russland zu tun sondern hat auch mit privaten Problemen zu kämpfen. In der Beziehung zwischen ihm und Marja kriselt es. Sie wirft ihm vor, sich verändert zu haben. Sich zu sehr angepasst zu haben und seine Abstammung und seine Identität zu verleugnen. Sich vor der Realität zu verschließen. Marja sagt zu ihm: "So bist du Viktor. Oder vielmehr, das ist deine Art zu sprechen, knapp an der Sache vorbei, obwohl du vieles begreifst. Vielleicht sogar zu viel, dass du nicht wagst, alles anzusehen und aufzunehmen". Eine weitere markante und unterstützende Rolle in diesem Buch ist auch wieder dem Kommissar Korhonen gegeben worden. Korhonen drängt sich Viktor auf. Will ihn auf die Reise nach Russland begleiten. Viktor nimmt diesen Quälgeist mit auf seiner Reise von Finnland nach Russland, mit in seine Vergangenheit und seine Gegenwart und es scheint der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zu werden. Rönkä beschreibt Korhonen folgendermaßen: "Korhonen ist ein paar Jahre älter als Viktor und kommt aus einer religiösen Familie vom Lande. Er wankt in seiner Aufgabe, da die Realität ihm als zu hoffnungslos erscheint. Korhonen hat einen heranwachsenden Sohn, junge Zwillingstöchter und eine gewitzte schwedisch-sprechende Frau. Er hat ein gesundes Mundwerk, er trägt Kleidung, die gerade einen Tick zu schick sind. Vielleicht könnte man sagen, dass Viktor die bewusste und zugängliche Seite des Verstandes und des Gefühls darstellt. Korhonen, auf der anderen Seite, stellt den dunklen und geistvollen, klaren und unbegrenzten Verstand dar. So, in gewisser Hinsicht, verkörpern die beiden die komplette menschliche Skala, wobei der eine für das zugängliche und der andere für das unzugängliche Ende dieser Skala steht".
Wir alle haben alte Freunde. Freunde, mit denen wir aufgewachsen sind. Als Erwachsene begreifen wir vielleicht, dass die Grundlage der Freundschaft etwas vollkommen anderes ist, als wir immer dachten, dass sie es ist. Oder, dass die Erfahrung der anderen Person mit dieser Freundschaft sich tiefgreifend unterscheidet zu der eigenen Erfahrung. In jedem Buch, sagt Rönkä, habe ich ein gefühlsbetontes Hauptthema, ein Beziehungsmotiv. In diesem Buch sind die Themen Freundschaft, die Bedeutung, die Freundschaft hat und die Vergangenheit. Vergangenheit, die einen geformt hat, die man nicht los wird und auch nicht ändern kann. Und vielleicht Pflichtbewusstsein. Viktor ist der gute Junge in der Klasse, der eine, der seine Hand erhebt und sagt "Ich war es". Oder der eine, der sich freiwillig anbietet, bevor es andere tun, da es einer ja tun muss.

Dieses Bewusstsein rührt vielleicht von dem Gefühl der Diskriminierung her unter dem auch Viktor leidet. Daher auch der Versuch der bessere Finne zu sein. Ungerechtigkeit und Ungleichheit sind gesellschaftliche Probleme, doch das Erleben beider ist eine zutiefst persönliche Erfahrung. Jeder leidet an Diskriminierung, an Ungerechtigkeiten und empfindet es als etwas besonderes für sich. Eine Waffe gegen dieses Gefühl und gegen die Angst ist der Humor. Dieses Buch lebt auch von diesem Humor des Autoren Rönkä. Er läßt Viktor in dem Buch sagen: "Ich legte keinen Wert darauf, ihm zu erklären, dass Frotzeleien meine typische Reaktion auf Angst sind. Das passierte mir immer wieder, obwohl die Stimme der Vernunft mich auch jetzt warnte: Ts, ts, blas dich nicht auf, denk daran, dass diese Burschen dich nur am Leben lassen, weil es schwieriger ist, mit einem Toten einen Vertrag zu schließen." So ist Humor auf der anderen Seite eine Überlebensstrategie. Zumindest für Viktor ist es ein Weg zu überleben, das Leben auszuhalten.Man darf gespannt auf den weiteren Werdegang dieses russich-finnischen Überlebenskünster sein. Und seines Freundes Korhonen. Denn eine weitere Aufgabe wartet auf Viktor Kärppä. Er wird Vater. Oder wie sagt es seine Freundin Marja: "Sich kümmern, darauf versteht er sich".

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© März 2010 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Bruderland" von Matti Rönkä

Privatdetektiv auf schmalen Pfaden
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Als Privatdetektiv arbeitet Matti Kärppa, wenn sich eben ein Auftrag ergibt. Ansonsten versucht er sich mit allerlei Geschäften über Wasser zu halten, wobei der Pfad zwischen seriösem und kriminellem Handel bisweilen sehr schmal ist. Da taucht in Helsinki superreines Heroin auf, was die Szene interessiert wahrnimmt, die kriminellen finnischen und russischen Dealerbanden jedoch in helle Aufruhr versetzt. Zur gleichen Zeit zieht Mattis Bruder Aleksej von Petersburg nach Finnland. Da liegt es für manche nahe, dass er mit dem Vertrieb der Droge zu tun hat. Selbst Matti fragt sich das, aber auch einige Gaunergrößen, welche ihn schließlich gar beauftragen, mögliche Zusammenhänge und Hintergründe in Petersburg zu recherchieren.

Im Verlauf des Romans entlarvt der Autor nicht nur die verschiedenen Stränge krimineller Zusammenhänge und Organisationen, sondern auch den ganz normalen Lebensalltag in der Hauptstadt sowohl der finnischen Bewohnerinnen und Bewohner als auch derjenigen mit Migrationshintergrund ausgesprochen aufschlussreich. Es sind die kleinen und unauffälligen Verhaltens- und Lebensweisen, welche durch Rönka wahrnehmbar werden, Tiefe erhalten.

Das macht den Reiz des Kriminalromanes aus, ebenso die gemächliche Erzählgeschwindigkeit. Nie geht es hektisch oder atemlos zu, wenngleich das der Spannung keinen Abbruch tut und auch das Ende fulminant ist. Eine tolle Art, zu unterhalten.

Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© Mai 2008 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de

- "Der Grenzgänger" von Matti Rönkä

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Helsinki. Eine Frau verläßt das Haus. Sie war dunkelhaarig und fast schön. Die Männer überlegten bei ihrem Anblick, ob sie sie als Mädchen oder als Frau bezeichnen sollten... Sie drückte die Tür sorgfältig zu, ließ das Schloss einrasten, registrierte den Unterschied zwischen der zentralgeheizten Luft im Haus und der aggressiven feuchten Kälte draußen und ging mit knirschenden Schritten über die verschneite Einfahrt auf die Straße.

Sirje, so heißt die Frau, verschwindet. Sirje stammt aus Estland. Ihr Mann, ein Antiquar, wendet sich an Viktor Kärppä, ein Mann, der Aufträge verschiedenster Art erledigt. Matti Rönkäs Held Viktor Kärppä gehört zu der Kategorie "rückkehrender Einwanderer von Koivistos Gnaden", das heißt, er ist einer der früheren sowjetischen Staatsangehörigen mit mehr oder weniger finnischen Wurzeln, denen vom finnischen Präsidenten Mauno Koivisto (im Amt von 1982-94), in der Zeit nach dem Fall der Sowjetunion die finnische Staatsangehörigkeit und das Recht auf Rückkehr in das Heimatland garantiert wurden. In ein Land, in dem sie nie gelebt haben und dessen Sprache sie nicht sprechen konnten. Viktor Kärppä wird in diesen Fall hineingezogen, da er über ein großes Kontaktnetz unter den Immigranten aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion verfügt.

Die Grenze zwischen Finnland und Rußland ist eine der schärfsten Grenzen zwischen Wohlstand und Armut in Europa, sogar in der ganzen Welt und ist schon seit langem ein Schauplatz für verdeckte Geschäfte. Matti Rönkä führt einfallsreich und scharfsinnig durch diese Geschichte von Kleinkriminalität und Verbrechen und  durch diese Welt von finnisch-russischen Einwanderern und Bewohnern von ehemaligen Sowjetrepubliken wie Estland und Lettland. Der Hintergrund ist gründlich untersucht und wird ohne viel Gedöns präsentiert. Nur einmal bricht es aus seiner Figur Viktor heraus: "Weißt du, wenn ich lese, die größte Kluft im Lebensstandard würde von der Grenze zwischen Mexiko und Kalifornien markiert, kann ich nur lachen. Das ist doch Quatsch mit Soße! Die tiefste Kluft liegt da drüben in Värtsilä, wenn du nach Ruskeala rüberfährst. Da geht's los, Bettler, Dreck, schmutzige Lumpen und Tuberkulose. Einbeinige Kriegsversehrte, die auf dem Markt ungebrauchte linke Schuhe verkaufen. Das alles ist wahr, und solange ihr diese Wirklichkeit stillschweigend hinnehmt, seid ihr reichen Finnen genauso kriminell wie ich."


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Auf die Frage, dass seine Hauptfigur nun nicht gerade ein gewöhnlicher Held ist, antwortete Matti Rönkä: "Ich wollte einen einmaligen und entschieden anderen Typ von Darsteller, keinen saufenden, geschiedenen Polizisten mittleren Alters. Durch einen reinen Zufall hatte ich, ungewöhnlich, leicht verfügbares und interessantes Material über Karelien und den Menschen von finnischer Abstammung, die dort wohnen. Viktor Kärppä wurde aus der Erkenntnis heraus geboren, dass ich brauchbares Material zur Hand hatte.

Matti Rönkä wurde 1959 in Outokumpu, Nordkarelien geboren. Er ist ausgebildeter Journalist. Er hat bei der Zeitung und für das Fernsehen gearbeitet und  arbeitet nun als Nachrichtensprecher für das finnische Fernsehen. Er hat drei Bücher über den Geschäftsmann und Privatdetektiv namens Viktor Kärppä geschrieben. Der grafit-Verlag legt nun das erste davon in Deutsch vor. "Der Grenzgänger" (Tappajan näköinen mies) war auch das erste Buch, das in Finnland erschienen ist. Gut, dass der grafit-Verlag bei der Veröffentlichung die Reihenfolge einhält, da die Bücher aufeinander aufbauen. Rönkäs Gegenstand in seinen Romanen ist, was in Finnland allgemein bekannt ist als "Verbrechen aus dem Osten", und das beinhaltet die Abwicklung zwielichtiger Tagesgeschäfte, wie falsche Markenware und alte Verbindungen zu Prostitution, Drogen und Auftragskillern. Rönkäs erster Roman "Der Grenzgänger" kam in die engere Wahl für den Helsinki Sanomat Literatur Preis, den Preis der Zeitung für den besten Debutroman des Jahres und auch für den Savonia Preis im Jahr 2003.

Viktor Kärppä ist ein Auswanderer von Sortavala, Rußland. Er leidet an seinen finnischen Wurzeln während der Sowjetzeit und nun in Finnland wird er als ein suspekter Russe betrachtet. Sein Abschluß der St. Petersburger Sportakademie bringt ihm nichts. Dennoch hat Kärppä seine Finger in vielen Geschäften, macht Geschäfte mit vielen Herren in Finnland und in Rußland. Er grätscht ständig zwischen legal und illegal. Der Erzählstrang nimmt den Leser hinaus und über die Straßen von Helsinki und seinen Hochhäusern, zu den alten Holzhäusern von Sortavala und zu den Industriegebieten von Tallin. Viktor Kärppä selbst agiert als Erzähler. Er sieht und versteht Dinge, er fühlt und verdächtigt Im ersten Krimi und auch in den folgenden zwei, versucht Kärppä, ein Gleichgewicht zu finden zwischen Gut und Böse und, als ewiger Außenseiter, zwischen zwei Ländern. Ein Grenzgänger im wahrsten Sinne.

Nicht nur was die Grenze zwischen zwei Ländern betrifft, sondern auch die Grenze, die in einem selbst verläuft. "Wo verläuft die Grenze der Moral, wie weit reicht die Forderung, das richtige zu tun? Ich töte nicht, schlage nicht und raube nicht, aber wenn ich bei Dingen helfen soll, durch die ein Staat oder ein reicher Mann ein bisschen weniger einsackt, und wenn sich dadurch meinen Lebensunterhalt verdiene, dann bin ich dabei", sagt Viktor einmal im Buch. Und so tanzt Viktor auf vielen Hochzeiten. Der Inspektor Teppo Korhonen, der Geschäftsmann Ryshkov, estnische Drogenhändler und Kärppäs alte russische KGB Verbindungen haben alle ihre eigene Vorstellungen. Alle haben Aufträge für ihn oder wollen Informationen. Und er muß Sirje Larsson finden. Gleichzeitig macht sich Viktor auch Sorgen um die Gesundheit seiner alten Mutter in Rußland. Und er beginnt eine Beziehung mit der Studentin Marja Takala. Diese knospende Beziehung mit Marja Takala bedarf auch einiger Anstrengung. Es ist kein leichter Anfang. Hat sie doch Schwierigkeiten, dem Diener vieler Herren, die zwielichtigen Kontakte abzunehmen. So wirft sie ihm vor: "Der richtige Viktor ist unter all dem zu sehen, du kannst nicht alles kontrollieren, so gern du das auch tätest. Und das, was du verbirgst, ist am faszinierendsten. Aber du kannst ruhig ein bisschen mehr du selbst sein, die Kontrolle lockern, dir und den anderen vertrauen. Du selbst bist gut genug".

Ein anderer zentraler Charakter in der Geschichte ist der Inspektor Korhonen, ein Quälgeist von Kärppä. Korhonen versucht, sich über das Russenbusiness auf dem Laufenden zu halten, und Viktor hatte ihm einige Male erläutert, in welcher Beziehung bestimmte Dinge zu bestimmten Menschen standen. Korhonen verließ sich darauf, dass sich Viktor bemühte, nicht allzu sehr gegen die Gesetze zu verstoßen. Und es entwickelt sich so etwas wie Freundschaft zwischen den beiden Männern, mit doch so unterschiedlicher Abstammung und Ansichten. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht mit Kärppä und Korhonen.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© Mai 2007 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Der Grenzgänger" von Matti Rönkä

Zwiespältige Detektivarbeit
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Ein neuer Privatdetektiv betritt das Genre: Viktor Kräppä. Seine Biographie wirkt interessant, denn er ist ein nach Finnland emigrierter Russe mit zahllosen Fähigkeiten. Hervorzuheben ist seine Fähigkeit, verschiedenen Auftraggebern ohne innere Zerissenheit zu dienen. Wer gut zahlt, bekommt, was er will. Dabei lässt Viktor Kräppä gerne auch mal „Fünfe gerade sein“.

Die Aufgabe, die verschwundene, fünfzehn Jahre jüngere Frau des Antiquitätenhändler Aarne Larsson’s zu finden, wirkt zunächst harmlos. Probleme tauchen erst auf, als die Tatsache, dass Sirje Larsson die Schwester des bekannten estnischen Verbrechers Jaak Lillepuu ist, eine größere Rolle, als gedacht zu spielen scheint. Kräppä wird bedrängt und bedroht. Er findet sich plötzlich mitten in den Auseinandersetzungen von Schmugglern, russischer Spione und der Polizei.

Trotz der anhaltenden Turbulenzen und sich schnell ändernden Wirrungen gerät der Roman nie aus den Fugen. Irgendwie begleitet die aufregende Suchaktion, die Schmuggelaktionen und genretypischen Morde „am Rande“ des Geschehens eine gewisse melancholische Bedächtigkeit. Das mag das Finnische an dem Plot sein. Alles findet irgendwie ruhig statt, obwohl es Grund zur Aufregung genug gibt. Denn auch privat ist Kräppä keineswegs sorgenlos, denn seine Mutter liegt im Krankenhaus und es steht zu befürchten, dass sie bald stirbt. So muss der massiv unter Strom stehende Detektiv auch noch nach Estland reisen, ohne dabei seine Identität, sein Leben, noch seinen Auftrag aufs Spiel zu setzen.

Kräppä beobachtet ausgiebig das Haus des Auftraggebers, verfolgt für ein Verbrechen, eine Entführung oder einen Mord infrage kommende Verdächtige diesseits und jenseits der Grenze, wobei er seine sowohl auf finnischer, als auch auf russischer Seite guten Kontakte, beispielsweise sein Ausweisdepot in Anspruch nimmt. Dazu erhält er einen weiteren Auftrag von seinem eigentlichen Arbeitgeber.

Schließlich klären sich Dinge zwar nicht wie gewünscht, helfen dem Privatermittler jedoch, andere Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, die sich schließlich – wenn auch auf schreckliche Weise – als wahr erweisen und Viktor den Fall abschließen lassen und sich dem Auftrag seines Chefs zu widmen.

Mätti Rönkä lässt die Leserschaft nahezu alle Protagonisten kennen lernen und deren Gedanken und Zweifel nachvollziehen. Bei aller Langsamkeit der Geschehnisse bleibt die Geschichte gut spannend.

Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© April 2007 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de

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